In Farb- und Stilberatungen stecken eine Menge Kraft und Potential
Vor einigen Tagen bekam ich die Anfrage einer Kundin, die mich aus einem meiner Workshops kannte. An dem gesagten Abend hatte ich bereits gemerkt, dass einiges anfing in ihr zu arbeiten. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass sie dann ein paar Wochen später bei mir anrief, um eine Beratung zu buchen.
Es sollte jedoch nur eine Farbberatung werden. Ich habe Interesse halber nachgefragt, warum sie „nur“ eine Farbberatung buchen wolle.
Ja, das sei ihr zur Zeit finanziell zu aufwendig, sie würde lieber und auch viel Geld für ihre berufliche Fortbildung ausgeben. In diesem Bereich würde sie erst einmal primär investieren wollen.
Ich muss gestehen, es hat ein paar Sekunden gedauert, bis ich verstanden hatte, was sie meinte.
Eine Typberatung ist kein Luxus
Mir wurde in dem Moment sehr klar, unter welche Rubrik eine Typberatung fällt. Es wird in unserer Gesellschaft eher als Luxus betrachtet, weniger als ein notwendiger Teil einer beruflichen und dadurch auch persönlichen Weiterbildung. Es fehlt leider immer noch die feste Etablierung und aber auch der Weitblick, was eine Farb- und Stilberatung für ein Quantensprung in der eigenen Selbstwahrnehmung und auch zur Steigerung des eigenen Bewusstseins bewirken kann.
Eine Farbberatung ist nicht einfach nur ein „bisschen Tücher wedeln“ und schauen, ob Rot oder Blau der bessere Farbton ist. Es geht um Wirkung, oft aber auch um die „Sichtbarmachung“ einer Persönlichkeit.
In einer Stilberatung geht es nicht nur um modische Outfits oder eine komplette Typveränderung, sondern auch um die eigene Betrachtungsweise unseres Körpers und daraus resultierenden Selbstwahrnehmung.
In beiden Komponenten steckt so viel Kraft und jede Menge Potential, wenn es genutzt wird.
Farb- und Stilberatungen können wie ein Katalysator für die eigene Transformation wirken
Egal welchen Weg ich mit meinen Kunden beschreite, immer wieder beeindruckt mich, was Kleidung bewirken kann.
Sie ist unsere zweite Haut. Und ich merke zunehmend, wie oft Verunsicherung, Frustration und Lustlosigkeit gegenüber dem eigenen Kleidungsstil zunimmt.
Kleidung ist eines der wichtigsten sozialen Signale, die wir aussenden. Was wir tragen, charakterisiert unserer Identität.
Eine Typberatung wird der Start einer Transformation sein, die das „neue“ Außen nach innen trägt, um selbstbewusster zu werden. Es kann aber genauso gut sein, dass das bereits „veränderte Innere“ nach „Außen“ getragen wird und damit seinen Träger in Gänze erstrahlen lässt.
„Praktisch“ ist der Tod des Stils
Die Gründe die KundInnen nennen, warum Sie zu mir kommen, sind sehr vielfältig:
- Der immer schneller werdende Saisonwechsel und das daraus resultierende Warenüberangebot
- dem Wunsch nach Klarheit im Kleiderschrank
- dem Gedanken der Nachhaltigkeit
- weniger ist mehr
- der Wunsch nach weniger, aber qualitativ hochwertiger
- schwindende Dresscodes
- es muss etwas Neues sein, das ist jetzt einfach dran
Gleich zu Beginn eines Telefonats höre ich oft Sätze, wie:
- Ich fühle mich so langweilig gekleidet und greife immer wieder zu den gleichen Stücken (Stichwort praktisch).
- Mein Partner/ Freundin sagen zwar, dass sähe ganz großartig an mir aus, aber ich fühle mich damit nicht wohl.
- Ich habe eine Freundin, die ist stilsicher und berät mich bei den Einkäufen. Anziehen tue ich diese Sachen später aber auch nicht.
- Ich habe keine Lust mehr zum Einkaufen, da passt mir nichts und ich weiß auch gar nicht mehr, wonach ich suchen soll.
- Ich würde gerne, aber ich traue mich nicht. Was sagen denn die anderen dazu? So etwas habe ich vorher nie getragen.
Oft sind es Frauen – aber auch Männer, deren Selbstwert sich ungemein steigern lässt, nachdem klar geworden ist, was es überhaupt für Alternativen gibt. Und dass man mit kleinen Handgriffen schon große Veränderungen bewirken kann.
Bei eher beruflich orientierten Argumenten, wie:
- Mein Kleiderschrank passt seit dem Jobwechsel nicht mehr zu mir.
- Ich habe einen neuen Job, aber ich werde nicht richtig gesehen.
- Ich habe keine Lust, in meinem Job auch wie ein Mann gekleidet sein zu müssen, um in meiner Person als Führungskraft wahr genommen zu werden.
- Ich bin innerhalb meines Unternehmens aufgestiegen, aber ich traue mich nicht, auch meine Garderobe entsprechend zu ändern.
- Ich möchte aus meinen Studenten Outfit heraus und mich auf meine neue berufliche Position vorbereiten.
Ein Muss beim Führungskräftetraining
Ist der innere Reifeprozess – oft durch ein entsprechendes Führungskräfte- oder Persönlichkeitstraining schon deutlich fortgeschrittener, kann ein professioneller Support sehr hilfreich sein, um endlich auch nach außen sichtbarer zu werden.
Gerade Frauen, die an Führungskräftetrainings teilnehmen, kommen in meine Beratungen und sind häufig ratlos.
Denn an dieser Stelle der „Persönlichkeitsentwicklung“ fehlt etwas. Farb- und Stilberatungen sind in unserer beruflichen Weiterbildung noch nicht „erwachsen“ und angesehen genug, um fester Bestandteil eines Führungskräftetrainings zu werden.
Ich persönlich verstehe das nicht, denn es gibt Frauen und Männern erst den richtigen „Drive“, um sich voll in ihrer neuen Rolle zu entfalten.
Selbstverständlich aber auch nur, wenn dies umgesetzt wird.
Mit konkreten Lebenssituationen lässt es sich wunderbar arbeiten
Oft sind es sehr konkrete Situationen, die wir in den Beratungen durchspielen:
Eine junge weibliche Führungskraft, die in einem Produktionsbetrieb als Betriebsleiterin gearbeitet hat, steigt als Prokuristin in die Führungsetage auf. Sie spricht von einem Spagat, da Sie auch weiterhin in der Produktion, also nah am Produkt, zu arbeiten hat.
Sie selbst hat gemerkt, dass ein anderes Standing – gerade in ihrer äußeren Erscheinung – gefragt ist, um als volles Mitglied auf der Führungsebene akzeptiert zu werden.
Ihre Statur ist eher klein. Eine junge Frau mit Pferdeschwanz, Jeans und schlichtem Pullover, die in der Produktion gut mit anpackt.
Die Veränderung bedeutet aber nicht, nur noch im Hosenanzug oder Kostüm durch die Firma zu laufen. Sich mit der eigenen Wirkung seiner Kleidung auseinander zu setzen, ist hier entscheidend.
Am Ende muss nicht der gesamte Kleiderschrank erneuert werden. Neue Teile sind zu ergänzen, andere werden besser kombiniert. Einige Lieblingsstücke sind zu ändern, so dass sie wirklich gut passen. „Ihre“ Farben werden Anlass gerecht eingesetzt.
Ich habe sie ein paar Wochen später noch zu einem Follow-Up Termin getroffen und mich sehr gefreut, dass auch Ihr Umfeld die Veränderung positiv aufgenommen hat.
Das Beispiel zeigt, dass nicht immer der gesamte Kleiderschrank einer Veränderung zum Opfer fällt.
Unser Kleiderschrank ist das Tor zu unserem Inneren
Es darf in den Beratungen nie das Gefühl aufkommen, vorher etwas „falsch“ gemacht zu haben.
In jeder Phase seines Lebens hat die Art und Weise der Bekleidung seine Berechtigung.
Ein Kleiderschrank ist ein Tor zu seinem persönlichen Inneren. Und wenn sich die äußeren Umstände gravierend ändern, ist der Wunsch nach sofortiger Änderung im Inneren oft damit einhergehend.
Eine Kundin, die jahrelang sehr sportlich mit Jeans und Grobstrickpullis und vielen praktischen Kleidungsstücken ausgestattet war, kam nach der Trennung zu mir in die Beratung. Es stellt sich heraus, dass sie in den letzten Jahren den Wunsch ihres Partners nachgekommen war, sich sehr sportlich zu kleiden.
Bei der Beratung stellte sich heraus, dass Sie aus einer Familie stammte, in der sehr auf Kleidung geachtet wurde und sie sich damit auch immer sehr wohl gefühlt hat.
Interessanterweise war sie alles andere als ein sportlicher Typ. Feine weichfallende Stoffe, eine gute Linienführung und die entsprechenden Farben ließen ihre „feine Ader“ wieder an die Oberfläche kommen.
Ihr Wunsch nach Veränderung war aber so groß, dass sie wirklich ihren kompletten Kleiderschrank ausgemistet hat. Bei unserem Follow-Up Termin kam sie mit ihren Einkäufen, die alle ein 100% Treffer waren. Sie passten alle zu ihrem Typ, sei es farblich, als auch von der Linienführung und Materialauswahl. Und es stand ihr sooo gut!
Ich bin ihr aus beruflichen Gründen ab und zu noch begegnet und sie musste eingestehen, dass sie etwas zu schnell bei ihrem Kleiderschrank agiert hat – und erst einmal in einem deutlich langsameren Tempo ihren „neuen“ Weg einschlagen musste. Und dabei kam eine gute Stil-Kombination gepaart aus ihrem „alten“ und „neuen“ Leben heraus.
Das heißt, dieser Prozess der Veränderung braucht einfach seine Zeit.
Eine Farb- und Stilberatung ist keine Frauensache
Vor einigen Monaten kam ein junger Mann zu mir, der den Wunsch hatte, sich nach einer langen Erkrankung von seinem Studenten-Outfit zu trennen. Vorausschauend, sich in Zukunft auf andere berufliche Positionen zu bewerben, und einfach etwas für sich zu tun.
Bei diesem Beispiel war eher Arbeit an der Basis gefragt: Was gibt es für Alternativen zu den schwarzen T-Shirts mit Festival-Aufdrucken und den grauen Jeans?
Wie möchte ich wirken? Welche Anforderungen an meinem Outfit wird mein zukünftiger Jobs an mich stellen?
Diese Beratung liegt schon eine Weile zurück und das Follow-Up steht noch aus. Das wird sicherlich ein spannender Termin.
Das sind schöne Beispiele, an denen man sehen kann, wie unterschiedlich auch eine Situation sein kann, in der eine Farb- und Stilberatung relevant wird. Und was für ein Potential dahintersteckt.
Veränderungen muss man wollen.
Ich kann es nur jedem Menschen ans Herz legen, sich professionelle und menschliche Unterstützung zu suchen, der an einem besonderen Wendepunkt seines Lebens ankommt.
Es ist so viel einfacher direkt an eigenen Kleidungsstücken zu arbeiten und die Änderungen der Wirkungsweise direkt vor dem Spiegel zu erleben, als stundenlang im Netz nach neuer Kleidung zu suchen.
Als Vorab-Info kann jedoch eine Recherche im Internet eine gute Alternative sein, sich mit den Grundzügen der Thematik Farb- und Stilberatung zu beschäftigen. Es birgt aber auch die Gefahr, dass die vielen möglichen Informationen eher verwirrend denn hilfreich sind.
Am Ende ist die Investition in eine Typberatung ein „Ja“ zu Veränderungen. Nicht nur Veränderungen im Kleiderschrank, sondern auch Veränderungen des eigenen Lebens. Wenn man sich darauf einlässt – und dies auch wirklich möchte!
Sei fein angezogen,
Nadja
Buche Dir doch ein 15 minütiges Erstgespräch und wir klären gemeinsam, an welchem Punkt Du gerade stehst und wie ich Dich unterstützen kann.
Oder hole Dir zu Beginn meinen Stil-Test, damit Du weißt, wo Du stehst.